Zum Tag der Deutschen Einheit – Bayerisches Frühstück im Museumsstadel
10. Oktober 2018Tag der Deutschen Einheit –
Bayerisches Frühstück im Museumsstadel Pfuhl am 03. Oktober 2018
Es ist schon Tradition, dass der CSU-Ortsverband Pfuhl aus Anlass des Tags der Deutschen Einheit im Rahmen eines Bayerischen Frühstücks zu einem wichtigen Thema Stellung bezieht. Es ist uns gelungen mit dem Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, Landesentwicklung und Heimat Herrn Dr. Hans Reichhart einen hochkarätigen Referenten zu gewinnen.Zu den Klängen des Bayerischen Defeliermarsches, gespielt von der Feuerwehrkapelle Pfuhl, wurde seine Ankunft standesgemäß angekündigt.
In seiner Eröffnungsansprache begrüsste der Vorsitzende Johannes Stingl die zahlreichen Ehrengäste und Mitbürgerinnen und Mitbürger
Eröffnungsansprache – Tag der deutschen Einheit 2018
In seiner Ansprache betonte er, dass es auch 28 Jahre nach der Wiedervereinigung wichtig sei, an das damalige Geschehen zu erinnern, da die junge Generation das Ereignis nur aus Erzählungen kennt, und deshalb die Bedeutung leicht unterschätzt wird. Das vereinte Deutschland ist keineswegs selbstverständlich, auch wenn es im Alltag zu gerne vergessen wird. Die Mauern wurden zwar eingerissen, aber heute bestehe eine neue Gefahr. Mauern der Entfremdung, Enttäuschung und Wut wachsen gegenüber der Demokratie und ihren Repräsentanten und Misstrauen wird geschürt. Deshalb müssen wir nicht mit Angst sondern mit Zuversicht in die Zukunft schauen.
Dr. Hans Reichhart spannte zu Beginn seines Vortrags einen großen Bogen durch die Geschichte Deutschlands, nicht ohne sich der Bedeutung des Tages der Deutschen Einheit bewusst zu werden. Zitat:
„Wir treffen uns heute um einem großen Datum der Deutschen Geschichte Ehre zu erweisen, wir treffen uns, um gemeinsam, nach Jahrzehnten der Trennung dem Zusammenwachsen der ehemals zwei deutschen Staaten zu gedenken“. Nach 45 Jahren DDR Herrscharft und 28 Jahren der schrecklichen Teilung Berlins und somit Deutschlands, und Unterdrückung der Menschen jenseits der Mauer und des Stacheldrahts waren Glasnost und Perestroika unter Michael Gorbatschow, sowie der Wandel der Ostblockstaaten nur einige Gründe dafür, dass hunderttausende Menschen in der DDR mutig auf der Strasse ihr Recht auf Freiheit und Gerechtigkeit einforderten. Bis am Abend des 9. November 1989 eher durch ein Versehen eines Versprechers des Mitglieds des Politbüros Günther Schabowski die Grenzübergänge geöffnet wurden. Die Menschen strömten unter unermesslicher Freude und Jubel, aber noch etwas ungläubig über die geöffneten Grenzen.
Die friedliche Revolution, die die heutige junge Generation nur noch aus Erzählungen kennt, darf niemals in Vergessenheit geraten, das eigentliche Wunder der Wiedervereinigung, das bei allen, die es miterlebt haben, noch heute Ergriffenheit hervorruft.
Freilich konnten nicht alle Wünsche von heute auf morgen verwirklicht werden. Nach großen Bemühungen, Ziat: „irgendwann war die Einheit da, unmerklich, leise, schleichend“.
Der 3. Oktober ist nur ein großes Datum von traditionellen Nationalfeiertagen in der deutschen Geschichte die es wert sind, zurück zu blicken, so gibt es viele Tage der deutschen Einheit. Neben dem ursprünglichen Tag der deutschen Einheit am 17. Juni, der an den Aufstand 1953 in der DDR erinnert, ist z.B. der 2. Februar im Jahr 962 die Krönung des Kaisers Otto I als Gründungsdatum des Heiligen Römischen Reichs zu nennen, oder der 24.10.1648 mit dem westfälischen Frieden das Ende des 30.jährigen Krieges, sowie der 18.03.1849 die Verabschiedung der ersten gesamtdeutschen Verfassung.
Der 9. November ist in mehrfacher Hinsicht ein schicksalhaftes Datum:
1918 Ende des 1. Weltkrieges, 1938 die Reichsprogromnacht, 1989 Öffnung der Mauer und der Beginn der Deutschen Einheit, die am 03.Oktober 1990 entgültig vollzogen wurde.
Mit der Deutschen Einheit wurde auch die Gefahr eines neuen Krieges, und somit ein schwerer Krisenherd Europas beendet.
Heute leben wir in einer gesicherten Demokratie in Europa- Die längste Friedenszeit, Reisefreiheit, Werte wie kulturelle und wirtschaftliche Stabilität und Wohlstand sind keine Selbstverständlichkeit. Dieses Europa gilt es gemeinsam zu verteidigen. Populisten dürfen nicht Auftrieb bekommen, in den Köpfen Barrikaden aufbauen, Hetzkampagnen zu Übergriffen führen. Bei manchen ist die Überzeugung durch Vorurteile, vermeinltiche Fehler der Politik, Einfluss der Presse ins Wanken gekommen. Wachsende Gewalt gegenüber Hilfsorganisationen und Polizei, Rassismuss und Radikalisierung muss Einhalt geboten werden.
Die Volksparteien haben Deutschland im 21. Jahrhundert aufgebaut und stabil gemacht, die Sehnsucht nach Einheit und der Glaube an die Zukunft soll weiter gestärkt werden, für die Werte einstehen, das kann nur gemeinsam gelingen.
Die Demokratie muss für nachfolgenden Generationen verteidigt und gesichert werden. Wo politische Kräfte für die Demokratie und Rechtstaatlichkeit einstehen geht es den Menschen gut.
Bayern ist in dieser deutschen Erfolgsgeschichte „der Motor“. Nirgendwo gibt es weniger Arbeitslose, sind mehr Menschen in Lohn und Brot, nirgendwo haben Kinder größere Lebenschancen, nirgendwo gibt es weniger Schulden für kommende Generationen und mehr Sicherheit, das darf auch mit Stolz gesagt werden. Um das zu sichern, müssen wir für unsere Werte einstehen, weiter stärken für künftige Generationen.
Dennoch sind Schaffung von für alle bezahlbarer Wohnraum, Familiengeld, Kinder und Bildungseinrichtungen ehrenamtliches Engagement weiter künftige Ziele.
Politik mit Herz und Hand soll unser Motto sein.
Mit dem Appell sich für die Zukunft zu engagieren, Werte zu bewahren und zu verteidigen, für Einigkeit und Recht und Freiheit einzustehen, beendete Dr. Reichhart seinen Vortrag. Als Dank für seine eindringlichen Worte wurde ihm ein Brotzeitkorb mit Pfuhler Spezialitäten überreicht.
Dank auch an die Museumsfreunde die uns wie immer wieder mit Weißwürsten und Getränken bewirtet haben,
Ebenso danken wir der Feuerwehrkapelle Pfuhl die uns stilvoll musikalisch hervorragend unterhalten hat.
Die ca. 100 Besucher verfolgten die Ansprache mit großem Interesse, darunter erfreulicherweise auch mehrere Jugendliche Zuhörer. Mit der gemeinsam gesungenen Bayernhyme und dem Deutschlandlied beendete der CSU Ortsverband Pfuhl ihre wieder einmal gelungene Veranstaltung.
Text: Ursula Hörger, Foto: Inge Pflüger
von links: Ursula Hörger, Stellv. Vorsitzende CSU Pfuhl, Johannes Stingl, Vorsitzender CSU Pfuhl, Dr. Hans Reichhart, MdL Staatssekretär