Informationsveranstaltung: „Was kann ich gegen Wohnungseinbrüche tun und wie komme ich an staatliche Fördermittel?“
5. März 2016Neu-Ulm/Pfuhl: Der CSU-Ortsverband Pfuhl veranstaltete auf Initiative des hiesigen CSU-Bundestagsabgeordneten Dr. Georg Nüßlein einen Informationsabend zum Thema „Wie schütze ich mich vor Wohnungseinbrüchen und wie komme ich an staatliche Fördermittel?“. Zu Gast waren neben Nüßlein Herr Peter Hirsch, Kriminalhauptkommissar der Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm, und der Vorsitzende des Handwerker- und Gewerbevereins Pfuhl, Alexander Wallatis.
Ein Thema, über das in letzter Zeit wieder häufiger auch in unserer Zeitung berichtet wurde, sind die stetig ansteigenden Zahlen der Wohnungseinbrüche in Deutschland. Ein Einbruch in den eigenen vier Wänden sei für die Betroffenen oft ein großer Schock, so der CSU-Ortsvorsitzende Johannes Stingl in seiner thematischen Einführung. Das gewaltsame Eindringen Fremder in die vermeintlich sicheren vier Wände, das Durchwühlen der persönlichen Gegenstände bis hin zum Diebstahl von Wertsachen seien ein herber Einschnitt in die Privatsphäre und hinterließe bei den Opfern oft psychische Schäden. Diese seien meist schwerwiegender, als der entstandene materielle Schaden, so Stingl.
Dabei könne man sich schon mit einfachen Verhaltensregeln schützen. Das simple Abschließen der Eingangstüre beispielsweise mache es den Tätern schon erheblich schwerer, in die Privatsphäre zu gelangen, erläuterte Kriminalhauptkommissar Hirsch. Auch die Zahl der Einbrüche, die durch sicherungstechnische Einrichtungen scheitern, sei deutlich gestiegen, so Hirsch. Das sei eine durchaus positive Entwicklung, die man bei der Statistikbetrachtung nicht außer Acht lassen sollte. Je länger ein Einbrecher brauche, um in ein Gebäude zu gelangen, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit, dass er von seinem Vorhaben ablasse. Denn entgegen der weit verbreiteten Meinung in der Bevölkerung kämen die Täter häufig am Tag, wenn es hell ist, zur Schul- und Arbeitszeit oder am Nachmittag zur Einkaufszeit. Ein durchschnittlicher Einbruch dauere nicht länger als 15 Minuten.
Wie man an staatliche Fördermittel für diese kriminalpräventiven Maßnahmen kommt, berichtete der Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Georg Nüßlein. Zwischen 200 Euro und 1.500 Euro könnten hier je Wohneinheit bezuschusst werden. In Kombination mit anderen Förderprogrammen könne der Zuschuss bis zu 6.250 Euro betragen. Möglich sei das über die Förderprodukte der KfW-Bankengruppe „Altersgerecht Umbauen“ und „Energieeffizient Sanieren“. Dafür stelle der Bund 30 Millionen Euro zur Verfügung, betonte der CSU-Politiker. Gefördert würden hier beispielsweise der Einbau und die Nachrüstung spezieller Haus- und Wohnungseingangstüren, Nachrüstsysteme für Fenster, der Einbau einbruchhemmender Gitter und Rollläden, aber auch Gegensprechanlagen, Bewegungsmelder und Beleuchtung seien zuschussfähig. Die Förderbeträge setzten allerdings immer eine Mindestinvestition voraus.
Eine nichtgestellte Frage, die jedoch fast greifbar im Raum zu stehen schien, beantwortete Nüßlein gleich vorweg: „Hängt die stetig steigende Zahl der Wohnungseinbrüche mit dem aktuellen Flüchtlingszustrom zusammen?“ Diese Frage beantwortete der Abgeordnete mit einem ganz klaren Nein. Die Statistiken des Bundesinnenministeriums sprächen hier eine deutliche Sprache. Aus geklärten Fällen wisse die Kriminalpolizei, dass die meisten Täter „in unserem Umfeld“ lebten, in einem durchschnittlichen Umkreis von etwa 30 Kilometern. Auch organisierte osteuropäische Diebesbanden seien eher die Ausnahme, wie Kriminalhauptkommissar Hirsch berichtete.
Alexander Wallatis, der Vorsitzende des Handwerker- und Gewerbevereins Pfuhl und Leiter einer Versicherungsagentur, konnte Auskunft über die verschiedenen Möglichkeiten der Absicherung im Schadensfall geben. Aber auch er betonte, dass die psychischen Schäden, die nach einem Einbruch zurückblieben, mit keiner Versicherung wieder gut zu machen seien, daher sei auch er ein Freund der Prävention.
Weiterführende Informationen auf den Seiten:
Bundesministerium des Innern
http://www.bmi.bund.de/DE/Themen/Sicherheit/Kriminalpraevention/kriminalpraevention_node.html
DFK (Deutsches Forum Kriminalprävention)
http://www.kriminalpraevention.de/news-im-detail/staatlicher-zuschuss-zum-einbruchschutz.html
K-Einbruch (Eine Initiative der Polizei und der Wirtschaft unter Schirmherrschaft von Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière)
http://www.k-einbruch.de/
Zum Bericht der Südwest Presse