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Elektromobilität – nur Idee oder bereits Zukunft?

4. April 2017

Elektromobilität – nur Idee oder bereits Zukunft?
Was Sie als Verbraucher/in wissen sollten

Informations- und Diskussionsveranstaltung am 4. April 2017 im Museumsstadel Heimatmuseum Pfuhl

Begrüßung durch den Ortsvorsitzenden Johannes Stingl

Sehr verehrte Damen und Herren,

ich begrüße Sie herzlich zu unserer Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Elektromobilität – nur Idee oder bereits Zukunft? Was Sie als Verbraucher/in wissen sollten“.

Elektrofahrzeuge sind zweifelsohne ein Schlüssel zur Mobilität von morgen. Wir möchten mit unserer Veranstaltung dazu beitragen, dass Elektromobilität für mehr Verbraucher und Verbraucherinnen zu einer echten Option wird.

Die Elektromobilität könnte die Lösung für vielfältige Mobilitätsprobleme von heute und morgen sein: Fahrzeuge, die vor Ort keine Schadstoffe und kein CO2 ausstoßen, schonen Klima und Ressourcen – vor allem, wenn der verwendete Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Hinzu kommt, dass Elektrofahrzeuge leise sind.

So könnte Elektromobilität dafür sorgen, dass die Belastungen  unserer Städte, insbesondere der Innenstädte durch den Verkehr deutlich gemildert werden könnten.  Bisher entscheiden sich leider nur wenig Kunden für ein Elektroauto.  Von den 45 Millionen Pkw, die Anfang 2016 in Deutschland zugelassen waren, sind genau 25.502 reine Elektroautos zugelassen (inkl. der Neuzulassungen im Januar und Februar 2016 beläuft sich der aktuelle Elektroauto-Bestand auf derzeit 26.730 Fahrzeuge). Hybridfahrzeuge (inkl. Plug-in-Hybride) kommen auf einen Bestand von 130.365. Daneben sind im Bereich alternative Antriebe noch 80.300 mono- und bivalente Erdgasfahrzeuge sowie 475.711  Flüssiggas-Pkw auf den Straßen in Deutschland unterwegs.

Immerhin werden heute bereits mehr als 30 verschiedene E-Modelle angeboten, von Plug-in-Hybriden bis zu komplett elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Doch bei aller Vielfalt gibt es  auf dem Weg zur flächendeckenden Verbreitung von Elektrofahrzeugen im wesentlichen drei Hürden: Der Preis der E-Modelle ist derzeit noch recht hoch, die Akkuleistung reicht nur für eine begrenzte Strecke und es gibt noch nicht ausreichend Lademöglichkeiten.

Der Preis

Elektrofahrzeuge sind in der Regel teurer als Autos mit Verbrennungsmotoren. Das liegt vor allem an den Kosten für die Batterie. Bis dahin ergibt es Sinn, den höheren Preis mit einer Kaufprämie abzufedern. Länder wie China oder die USA haben bereits gezeigt wie es geht. Seit Juli 2016 gibt es den sogenannten „Umweltbonus“ auch in Deutschland: Der Kauf von reinen Elektroautos und Plug-in-Hybriden wird mit bis zu 4.000 Euro bezuschusst. Eine Förderung, die der Bund „aufgelegt“ hat.

Ich freue mich, dass unsere Bundestagsabgeordnete Katrin Albsteiger nachher zum Thema „Elektromobilität 2010-Ziele und Aktivitäten der Bundes“ zu uns sprechen wird.

Batterien und Reichweite

Entscheidend für die Elektromobilität sind leistungsfähige Batteriezellen und die dazugehörige Batterietechnik. In der Batterietechnik sind deutsche Hersteller führend, was nicht zuletzt auf die  hervorragende Forschungsarbeit zurück zu führen ist.

Viele Kunden zögern mit dem Kauf eines Elektroautos, weil eine komplett geladene Batterie noch nicht mit der Reichweite eines vollen Tanks mithalten kann.  Während man mit einem vollgetankten Benziner die Strecke von Köln nach Berlin fahren kann, ohne nachzutanken, müssen heutige reine Elektroautos je nach Modell zwischendurch mindestens einmal an die Ladestation.

Ich freue mich daher, dass Herr Prof. Dr. Maximilian Fichtner vom Helmholtz Institute Ulm heute bei uns einen Vortrag zum Thema „Entwicklung von Batterien für eine nachhaltige Energieversorgung“ halten wird.

Die Infrastruktur

Die Reichweite wäre für viele Menschen wohl  kein Kaufhemmnis, wenn die Ladeinfrastruktur bereits besser ausgebaut wäre.

Zum Jahresende 2016 standen insgesamt 7.407 öffentlich zugängliche Ladepunkte (3.206 Ladestationen) zur Verfügung.

Seit Mitte 2016 sind damit fast 900 neue Ladepunkte hinzugekommen, das entspricht einer Steigerung von mehr als 11 Prozent. Davon sind insgesamt 292 DC-Schnellladepunkte, was einem Wachstum von über 20 Prozent in den vergangenen sechs Monaten entspricht.

Mittlerweile sind 1.142 Städte und Gemeinden mit mindestens einem öffentlich zugänglichen Ladepunkt ausgestattet (Juni 2016: 1.007). Nordrhein-Westfalen ist weiterhin das Bundesland mit den insgesamt meisten Ladepunkten (1.603), gefolgt von Baden-Württemberg (1.494) und Bayern (1.080). Unter den deutschen Städten ist Berlin (536) Spitzenreiter. Auf Platz zwei und drei folgen Stuttgart (375) und unverändert Hamburg (292).

Deswegen ist es richtig, dass die Bunderegierung hier nachhilft und eine Förderung in Höhe von 300 Mio Euro für die Ladeinfrastruktur beschlossen hat: Das Ladestationen-Netz soll damit bis 2020 ausgebaut werden.

 

Vor allem muss in Schnellladestationen investiert werden, denn mit ihnen ist ein deutlich schnelleres Aufladen der Elektroautos möglich; Ziel ist dabei, dass der Ladevorgang nur wenige Minuten dauert.

Ein zentraler Akteur für die Elektromobilität in unserer Region  sind die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm.

Ich bin daher froh, dass Herr Geschäftsführer Klaus Eder uns heute  für einen  Vortrag „Zukunft Elektromobilität – der Beitrag der SWU zur Mobilitätswende“ zugesagt hat.

Ich wünsche Ihnen allen einen informativen und erkenntnisreichen Abend zum Thema Elektromobilität.

Johannes Stingl